Nantes, Paris, Orleans und die anderen

Individuelle Anreise mit der Bahn nach Frankfurt/Main Hauptbahnhof. Voraussichtlich um 12:56 Uhr verlassen wir Frankfurt umweltfreundlich und bequem mit dem Zug (TGV oder ICE) und erreichen nach nur vier Stunden Paris. Dort wartet ein Reisebus, der uns zu unserem ersten Hotel der Reise in Orléans bringt.

Im Hundertjährigen Krieg gelang den Franzosen unter der Führung von Jeanne d’Arc ein Sieg über die Engländer, was ihr den Beinamen „Jungfrau von Orléans“ einbrachte. Nach dem Streifzug durch die charmanten Gassen der Stadt und dem Besuch der Kathedrale fahren wir weiter nach Tours, unserem Standort für die nächsten drei Nächte.

Natürlich können (und wollen) wir uns nicht alle 400 Schlossanlagen anschauen, die es an der Loire gibt, aber eine kann man ganz sicher nicht auslassen: Chambord. In einem ausgedehnten Jagdgebiet ließ Franz I. ein Prunk- und Jagdschloss errichten, das heute als das prächtigste der Loire-Region gilt und seit 1981 auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste steht. Schloss Chenonceau, das wir am Nachmittag besuchen, hat einen anderen Charakter: Elegant und fein erstreckt es sich mit seiner insgesamt 60 Meter langen Galerie von einem Ufer des Flusses Cher zum anderen und wurde mit seinem Charme zum meistbesuchten Schloss Frankreichs nach Versailles.

Am Schloss von Villandry interessiert uns vor allem die originalgetreu rekonstruierte Gartenanlage. Originell ist der Küchengarten, in dem Gemüsepflanzen – Rotkraut, Endivien, Lauch, Rote Bete, Salatköpfe, Mangold u.v.a.m. – wie in einem Ziergarten angepflanzt wurden. Außerdem besuchen wir das Schloss Clos Lucé in Amboise. Es hat Berühmtheit erlangt durch den Künstler und Universalgelehrten Leonardo da Vinci, der hier seine letzten drei Lebensjahre verbrachte. Besonders lohnend ist ein Spaziergang durch den Garten, denn hier wurden Maschinen und Apparate nach den Entwürfen Leonardos exakt nachgebaut.

Wir fahren nach Angers, Hauptstadt der früheren Provinz Anjou und Zentrum eines bedeutenden Weinbaugebiets. Die Altstadt, die sich ebenfalls auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste befindet, erkunden wir bei einem Stadtrundgang und besuchen dabei den „Zyklus der Apokalypse“, den größten jemals in Europa gewebten Wandteppich, im Schloss von Angers. Nachmittags beurteilen wir den Wein der Region bei einer Verkostung und fahren anschließend weiter in unser Hotel in Nantes, unserem Standort für ebenfalls drei Nächte.

Eine alte Stadt, die sich aber nie in ihrer Vergangenheit verlor, sondern stets mit der Zeit ging und der Fantasie freien Lauf ließ. Vormittags lernen wir die „Machines de l’île“ kennen. Seit 2007 befindet sich diese Ausstellung in einem Lagerhaus im Hafen von Nantes. Die großen mechanischen Objekte, von Künstlern, Ingenieuren und Handwerkern entworfen und gebaut, greifen Ideen von Jules Verne, Leonardo da Vinci und der Industriegeschichte von Nantes auf. Der Nachmittag bleibt zur freien Verfügung in Nantes.

Um zwischendurch ein wenig die Seele baumeln zu lassen, unternehmen wir heute einen Ausflug an die Atlantikküste – Zeit für einen Strandspaziergang und für ein kleines Picknick am Meer. Außerdem werden wir einen der Salzgärten von Guérande besuchen. Auf dem Weg zwischen Nantes und St-Nazaire wurde an beiden Ufern der Loire ein Parcours mit 33 zeitgenössischen Kunstwerken eingerichtet, von denen wir einige – zu Fuß oder vom Bus aus – betrachten wollen.

Wir verlassen Nantes und fahren nach Chartres, um die Kathedrale mit dem größten Hauptschiff aller gotischen Kathedralen in Frankreich zu besichtigen. Zerstörungen am Portal, Bilderstürme der Hugenotten oder während der Französischen Revolution sind ausgeblieben, nahezu alle 176 Fenster sind erhalten geblieben. Am Nachmittag erreichen wir Paris und verbringen den Abend gemeinsam in einem typischen Restaurant.

Mit der Métro fahren wir zum Place des Vosges, an dem sich das Haus von Victor Hugo in mitten des Maraisviertels befindet und dem Besucher Einblicke in die Privatsphäre des Schriftstellers ermöglicht. Von 1832 bis 1848 hat er hier einige seiner Hauptwerke geschrieben und einen großen Teil der „Misérables“ verfasst. Danach empfiehlt sich ein Spaziergang ins Hallenviertel und zum Centre Pompidou, wo wir unsere Reise durch die (Kunst-)Geschichte Frankreichs mit einem Besuch der aktuellen Ausstellung der „Meisterwerke der Moderne“ beschließen. Wir lassen den Tag beim gemeinsamen Abendessen ausklingen.

Eine eindrucksvolle Reise geht zu Ende. Mit dem TGV/ICE geht es zurück nach Frankfurt/ M., wo wir uns voraussichtlich um 13:00 Uhr voneinander verabschieden.