Die Farben der Provence – Kunst- und Kulturreise nach Avignon

Wir reisen mit einem bequemen Fernreisebus auf der „Route de Soleil“ – parallel zur Rhône – nach Avignon. Zimmerverteilung und gemeinsames Abendessen in einem in der Nähe gelegenen Restaurant.

Am Vormittag fahren wir zunächst nach Nîmes und sehen die berühmten römischen Baudenkmäler: Das Amphitheater, den Dianatempel und das Maison Carrée. Danach geht es weiter Richtung Meer nach Aigues-Mortes. Dieser hübsche kleine Ort ist bekannt für seine entzückende Altstadt, Flamingos und die Salzfelder. Die Salinen wollen wir besuchen, spielt doch die Salzgewinnung wirtschaftlich und die dabei entstehende Salzblume – das Fleur du Sel – in der gehobenen Küche eine bedeutende Rolle.

Die Stadt Avignon ist mit ihrer Geschichte untrennbar verbunden. Sie hat sich ihre zahlreichen Zeugnisse aus der Zeit des avignonesischen Papsttums und der Macht der christlichen Kirche über das Abendland bewahrt. Beim geführten Spaziergang durch die mittelalterlichen Gassen kommen wir unweigerlich vor dem Papstpalast zum Stehen. Dieser grandiose und prunkvolle gotische Bau ist der größte der Region und gehört zu den 10 meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Frankreichs. Die auf der Welterbeliste der UNESCO stehende Brücke Saint-Bénézet wurde durch das eingängige Volkslied in der ganzen Welt bekannt: „Sur le pont d’Avignon, on y danse, on y danse …“. Sie ermöglichte einst die Überquerung der Rhône. In der Markthalle gibt es eine Riesenauswahl an provenzalischen Spezialitäten – délicieux!

In den Hügeln der Provence liegt die schicke Kleinstadt Saint-Rémy-de-Provence, die mit ihren Boulevards, gesäumt von Platanen, ihren hübschen Gassen, Kaffees und Restaurants, zum Verweilen einlädt. Auch hier begegnet uns Vincent van Gogh, für dessen Werke im Hotel Estrine, einem Juwel der provenzalischen Architektur des 18. Jahrhunderts, ein Infozentrum eingerichtet wurde. Das Kloster Saint-Paul-de-Mausole, Sanatorium seit dem 18. Jahrhundert, wurde berühmt, weil Vincent van Gogh von 1889 bis 1890 hier gelebt hatte. Inspiriert von der umliegenden Natur, hat er einige seiner größten Werke gemalt, wie die Schwertlilien oder Sternennacht. Während des 1. Weltkrieges war der berühmte Arzt, Musiker und Philosoph Dr. Albert Schweitzer in dem zu dieser Zeit als Internierungslager genutzten Kloster arrestiert.

Weiter geht es nach Les Baux, dem bekannten Felsenstädtchen, das als einer der schönsten Orte Frankreichs klassifiziert ist und von einer mächtigen Burg dominiert wird ( +/- 250 m). Die Zitadelle von Les Baux ist eine der größten noch existierenden mittelalterlichen Wehranlagen in Frankreich und bietet eine herrliche Aussicht über die Alpilles und mit etwas Glück sogar bis zum Meer. Außerdem besuchen wir die Carrières de Lumière (die „Steinbrüche des Lichts“), in denen jedes Jahr ein multimediales Spektakel stattfindet, in dem die großen Namen der Kunstgeschichte gefeiert werden.

Das „kleine feine Paris”, so wird Aix-en-Provence von den Franzosen genannt: romantische Altstadtgassen, kleine Plätze, Brunnen, die imposante Flaniermeile Cours Mirabeau, die Kunst. Nach dem ausgiebigen Stadtrundgang freuen wir uns, auf eigene Faust in den hübschen Geschäften zu stöbern. In Aix-en-Provence ist ein Maler geboren, der wie kein Zweiter die Impressionisten in den Süden lockte: Paul Cézanne. 1902, mit 63 Jahren, wechselte er zum aller letzten Mal sein Atelier und zog nach Les Lauves, um seinem Lieblingsmotiv, der Montagne Sainte-Victoire, noch näher zu sein. Das Atelier de Cézanne, auch bekannt unter dem Namen Atelier des Lauves, ist ein echter Erinnerungsort, der von Cézannes Handschrift geprägt ist (Wiedereröffnung nach Renovierungsarbeiten im Juni 2025). Am späten Nachmittag besuchen wir die Fondation Vasarely und beschäftigen uns mit dem Werk des Künstlers, einem der Mitbegründer der Op-Art.

Arles übertrifft wahrhaftig alles. Es war die zweitgrößte Stadt des römischen Imperiums, dementsprechend reich ist es an Kulturdenkmälern und romanischem Erbe. Schon erstaunlich, wie gut das Amphitheater, das bedeutendste Bauwerk von Arles, und die Kathedrale St-Trophime erhalten sind. Auch Vincent van Gogh wurde vom Flair der Provence in den Bann gezogen. Der Besucher erkennt die Stellen in der Stadt, an denen der Künstler seine Staffelei aufgestellt hat, an Tafeln, die das jeweilig gemalte Bild darstellen. Ein rundes Dutzend sind auf diese Weise erkennbar, z.B. der Forumsplatz (Place du Forum) für das „Nachtcafé“, die Brücke von Trinquetaille entspricht der „Treppe zur Brücke“ und der Kai der Rhône der „Sternennacht“. Nach dem Stadtrundgang besuchen wir die LUMA, eines der größten Kulturzentren Europas mit seinem weithin sichtbaren Wahrzeichen, dem 56 Meter hohen Turm des Stararchitekten Frank Gehry.

Heute unternehmen wir einen Halbtagsausflug zum Pont du Gard: Ein Aquädukt aus römischer Zeit (also vor über 2.000 Jahren erbaut!), das zu den besterhaltenen Brückenbauwerken und bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Südfrankreichs zählt.
Abends treffen wir uns zum Abschiedsessen.

Heute heißt es Abschied nehmen. Wir werden die schöne Stadt Avignon und die herrliche Provence nur schweren Herzens verlassen und fahren zurück in die Pfalz.