Ferdinand Lassalle, Wegbereiter der deutschen Arbeiterbewegung, wäre in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden. Seine Ideen von Teilhabe, sozialer Gerechtigkeit und demokratischer Emanzipation wirken bis heute nach. In seiner Geburtsstadt entdecken wir Lassalles Spuren und setzen uns mit seiner Vision von Solidarität und Fortschritt auseinander. Ein Blick zurück, der Impulse für die Zukunft gibt.
«Wer sich für die Arbeiter erhebt, muss den Giftbecher der Verleumdung bis zur Neige leeren.» In der Tat, er hatte es nicht leicht. Und leicht gemacht hat er es sich auch nicht. Schon als Breslauer Schüler einer, der seine Lehrer als natürliche Feinde betrachtet, sie zur Weißglut bringt und dabei keine Gelegenheit auslässt, sie mit seinen früh erkennbaren Gaben brillanter Intelligenz und Rhetorik vorzuführen. Die kontern preußisch-autoritär: „…laut bis vorlaut, der Knabe Ferdinand, besserwisserisch und streitsüchtig, ein miserabler Schüler!“ Das soll ihn allerdings nicht davon abhalten, im Alter von 38 Jahren Geschichte zu schreiben: Am 23. Mai 1863 gründet der jüdische Schriftsteller, Jurist, Genussmensch und Politiker mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein die erste moderne deutsche Arbeiterpartei – mithin die Geburtsstunde der Sozialdemokratie. Viel mehr Zeit hätte der unermüdliche Kämpfer für eine soziale und demokratische Verfassung in jener Zeit zwischen Revolution und Reichsgründung sich dafür auch gar nicht nehmen können – schon ein Jahr später erlag der Heißsporn den Folgen eines Duells um seine Geliebte. Mit der Reise in die ehemals niederschlesischen Metropole Breslau, Lassalles Geburtsstadt, ehren wir sein Andenken anlässlich seines 200. Geburtsjahres und begeben uns auf eine historische Spurensuche.
Diese Reise ist kombinierbar mit der Städtereise nach Warschau.